Bei Hormonen denken wir an etwas, das wir nicht wirklich beeinflussen können, außer durch Medikamente. Wenn wir dann an den Hormoneinfluss auf Hautprobleme denken, fühlen wir uns quasi dem Schicksal ausgeliefert. Die gute Nachricht ist: wir haben Einfluss auf unsere Hormone! Und zwar über unsere Ernährung und unsere Lebensweise.
Um das besser zu erläutern, möchte ich konkret auf die Akne im Erwachsenenalter eingehen.
Akne im Erwachsenenalter
Akne ist eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel (Gesicht, Brust und Rücken sind die talgdrüsenreichsten Areale) und ist durch 3 Faktoren gekennzeichnet:
- Erhöhte Talgproduktion
- Verhornungsstörung (zu viele Hautschuppen verstopfen die Poren)
- Bakterienvermehrung
Die Talgdrüsen selbst haben Hormonrezeptoren und werden in ihrer Funktion von folgenden Hormonen beeinflusst:
- Den Androgenen (männliche Sexualhormone): Testosteron, Dihydrotestosteron (DHT), Dehydroepiandrostendion (DHEA)
- IGF-1 (Insulin- like growth factor 1)
- Insulin
So wirken Hormone auf die Haut
Von den Androgenen wirkt das Dihydrotestosteron (entsteht durch Umwandlung von Testosteron) 10-fach stärker an den Rezeptoren der Talgdrüsen (betrifft auch die Haare). Wie empfindlich die Rezeptoren sind, ist auch genetisch mitbestimmt. Das erklärt, warum manche Menschen reine Haut haben, egal was sie sonst tun. Die Hormonspiegel im Blut zu messen ist alleine auch nicht aussagekräftig, da die individuelle Empfindlichkeit der Rezeptoren entscheidend ist. Das bedeutet, normale Hormonspiegel können trotzdem Probleme verursachen. Außerdem produziert der Körper Hormon-bindende-Proteine, die das Andocken der Hormone an die entsprechenden Rezeptoren verhindern.
IGF-1 und Insulin sind sehr ähnlich aufgebaut und beeinflussen gegenseitig ihre Ausschüttung. Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel und somit die Energieversorgung der Zellen. IGF-1 ist ein Wachstumshormon und beteiligt am Knochen- und Muskelaufbau. Beide Hormone erhöhen die Empfindlichkeit der Rezeptoren für Androgene und fördern so die Talgproduktion. IGF-1 fördert auch die Androgenbildung in den Eierstöcken.
Hormonwirkungen an der Haut positiv beeinflussen
Wie kann man diese Hormonwirkungen an der Haut nun selbst beeinflussen?
Androgene wirken verstärkt durch:
- Stress
- Gesättigte Fettsäuren, v.a. von Fleisch
- Die Ausschüttung von IGF-1
Insulin und IGF-1 werden vermehrt ausgeschüttet bei:
- Stress (erhöht IGF-1)
- Milchkonsum: Milch enthält IGF-1 und vermehrt die Insulinausschüttung
- Mahlzeiten mit hoher glykämischer Last (Zucker, Nudeln, Brot), v.a. in Kombination mit Milchprodukten
Positiv beeinflussen können wir unsere Hormone durch:
- Stressabbau durch Meditation oder autogenes Training
- Zufuhr von Omega- 3 Fettsäuren aus Pflanzen und Fisch, die den Testosteronspiegel senken
- Ballaststoffe aus Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkorn fördern die Bildung der Hormon-bindenden Proteine
- Eine Ernährung mit niedriger glykämischer Last: Gemüse, Vollkorn und mageres Eiweiß (Hülsenfrüchte, Huhn/Pute ohne Haut, Fisch), Nüsse und Samen
Diese Zusammenstellung zeigt, dass ein „normales“ Leben mit Stress und Brot/Nudeln/Milchprodukten für manche Haut nicht ideal ist. Gerade bei mittlerer und schwerer Akne, sowie dem PCO Syndrom, haben Studien diese Ernährungsempfehlungen bestätigt.
Über die Autorin:
Dr. Julia Lämmerhirt ist Hautärztin und Akne-Expertin in Wien. Sie unterstützt Menschen dabei, ihre Hautprobleme und Akne auf ganzheitliche Art und Weise in den Griff zu bekommen. Für sie spielt das Ayurveda – die indische traditionelle Heilkunst – eine entscheidende Rolle, da Ayurveda die eigene Ernährung und Lebensweise in den Mittelpunkt stellt.
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